Samstag, Januar 02, 2016

Indien: Karnataka


Jetzt also Suedindien. Nach einem kurzen Flug mit Air Asia bin ich in Bangalore gelandet, Hauptstadt des Bundesstaates Karnataka und quasi das indische Silicon Valley. Ich kam mir fast vor wie im Westen: mehrspurige Highways, klimatisierte Busse, mein Hotel hatte englisches Kabelfernsehen und sogar eine heisse Dusche. In einem Feinkostladen habe ich ein Stueck Gouda erstanden, der erste richtige Kaese seit Ewigkeiten !

Aber wegen westlichen Grosstaedten bin ich ja nicht um die halbe Welt geflogen, also ging es bald weiter nach Mysore, Haupttouristenattraktion von Karnataka und ein gemuetliches Staedtchen mit nur 1 Mio Einwohnern (Bangalore hat 8.5 Mio). Hier steht ein feiner Palast und in der ganzen Stadt weitere  Kolonialgebaeude aus der Zeit der Briten, es gibt einen Uhrturm und sogar eine Kathedrale. Mysore ist bekannt fuer sein Sandelholz, seine Seidenstoffe und die Raeucherstaebchenproduktion.

Suedindien macht auf mich einen wesentlich entspannteren Eindruck als Rajasthan. Die Leute sind lockerer drauf, die Infrastruktur (Strassen, Bus und Bahn) ist moderner und es ist nicht so laut. Es scheint sich ausserdem die Erkenntnis durchgesetzt zu haben, dass man eine Ampel nicht gruen hupen kann - diese Weisheit muss in Rajasthan erst noch Fuss fassen. Auch das Essen ist ganz anders: Das, was man bei uns isst wenn man "zum Inder geht" ist eher die Ausnahme. Es wird viel mit Kokos gekocht, typische Gerichte sind dosa (knuspriger Reispfannkuchgen), idli (gedaempfte Reiskuechlein) oder upma (aehnlich Couscous).

Weiter konnte ich in die kulinarischen Geheimnise des Suedens noch nicht eindringen, denn ich habe mir irgendwas eingefangen und fuehle mich gerade nicht so 100% fit. Heute ist aber schon besser und das Zeug, das ich mir in der Apotheke gegen Erkaeltung gekauft habe scheint zu helfen. Hier gibts ja alles rezeptfrei - wenn ich jemandem noch etwas Valium oder Benzedrin mitbringen soll bitte Privatmail.

Morgen geht es weiter, ich ziehe fuer vier Tage auf eine Kaffeeplantage und direkt danach fuer eine Woche in eine Ecolodge in einem Regenwaldschutzgebiet. Da ich nicht weiss wie das mit Internetkonnektivitaet in so biodynamischen Absteigen aussieht, koennte der naechste Post noch etwas dauern. Ich habe jedenfalls vor jetzt erstmal langsam zu machen, nicht mehr alle paar Tage zu packen und weiterzuziehen, sondern in der Haengematte ein Buch zu lesen und den Waldelefanten bei was auch immer zuzusehen.

So, jetzt Bilder. Ich habe ein paar aus Bundi dazugeschmuggelt, das liegt zwar nicht im Sueden aber war die netteste Stadt in Rajasthan und muss daher dokumentiert werden.

Kurz vorm Burnout: Zehn indische Flughafenangestellte voll bei der Arbeit

Hier werden Raeucherstaebchen hergestellt. Eine Frau produziert pro Tag zwischen 6000 und 7000 Stueck !

Dosa - das weisse ist Kokoschutney

Bundi (Rajasthan): Wandmalerei. Wo ist der Kopf des Elefanten und wo der des Bullen ?

Mysore Palace

Blumendeko beim Mysore Palkast

Strassenszene aus Mysore

Auf dem Markt in Mysore

Da bekommt des Ausdruck "Bananenladen" eine ganz neue Bedeutung

Krishna macht den besten masala chai den ich in ganz Indien getrunken habe. Frisch gemahlene Gewuerze und in Milch aufgekochter Assam-Schwarztee

Wandmalerei im Fort in Bundi



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