Freitag, Januar 15, 2016

Indien: Coorg und Wayanad


... oder: Ferien auf dem Bauernhof. An der Westkueste Indiens zieht sich ein 1400km langer Gebirgszug, die sogenannten Westghats. Immerhin das zweithoechste Gebirge Indiens ausser dem Himalaya und die Kombination aus Hoehe und Niederschlagsmenge macht es zu einem der artenreichsten Gebiete auf der ganzen Welt. Hier liegen die beiden Landstriche Coorg (im Bundesstaat Karnataka) und Wayanad (im Bundesstaat Kerala).

Zuerst habe ich mich vier Tage in das "Rainforest Retreat" verzogen. Zwei ehemalige Biologen haben in Coorg eine alte Plantage aufgekauft und auf 20 Hektar eine Kaffee- und Gewuerzfarm aufgezogen die nach dem Motto "Dont panic, its organic!" produziert. Ich habe dort in einem (luxurioesen) Zelt im Wald gewohnt und die Natur und Stille genossen. Morgens wurde immer eine Wanderung angeboten, das hat Spass gemacht. Einen Tag war ich ausserdem in Bylakuppe. Da steht das groesste buddhistische Kloster Suedindiens. Urspruenglich hat die indische Regierung dort tibetischen Fluechtlingen Land zur Verfuegung gestellt und mit den Jahren enstand das Namdroling Kloster. Als ich da war, hatte der Dalai Lama gerade seinen Besuch beendet, er hat dort vor 30.000 Glaeubigen gesprochen. Es ist jedenfalls ein schraeger Anblick, tibetische Moenche in ihren gelb-orangen Gewaendern vor dem dem Hintergrund von Kokospalmen zu sehen. Irgendwie erwartet man da eher karge Landschaft oder schneebedeckte Berge.

Dann ging es weiter nach Wayanad in Nordkerala. Ich bin dorthin weil mir ein paar australische Urlaubsbekannte von vorgeschwaermt haben und muss sagen ihr "great chillout place" trifft den Nagel auf den Kopf ! Ich habe in einem netten Homestay gewohnt, das leckere suedindische Essen genossen (auch da kam alles aus dem eigenen Garten) und ausser einem Morgen- und einem Abendspaziergang viel gelesen und gefaulenzt. Unterbrochen wurde die Idylle nur wenn es "Elefanten-Alarm" gab: Dann hiess raus aus der Haengematte, rein in den Jeep oder in Flipflops quer durch die Reisfelder und Elefanten gucken. Die leben da naemlich wild. Im Gegensatz zu den anderen Gaesten, die an zwei Tagen eine Jeepsafari durch den Nationalpark gemacht haben und nichts gesehen haben, habe ich drei Mal welche gesehen und das einfach in unmittelbarer Umgebung des Gartens in dem ich rumgeluemmelt habe. Einen Tag habe ich noch einen Trek gemacht, zum Brahmagiri-Massiv, dem hoechten Punkt der Gegend, das war auch toll.



Namdroling Kloster in Bylakuppe - ein tibetisches Kloster unter Kokospalmen sieht man nicht alle Tage

Artenvielfalt in Coorg

Nicht das Wiedtal, sondern Coorg

Molekularbiologe/AIDS-Forscher, Designerin, Umweltaktivist. Wird Zeit dass ich heimkomme, ich will nicht immer der Langweiligste auf dem Foto sein.


Das ist eine frische Fusspur von einem Tiger

Brahmagiri Trek

Kerala hat eine kommunistische Landesregierung und so wuenscht einem schon Mal Che Guevara ein verspaetetes frohes Weihnachten

Wayanad auf meiner Morgenrunde

Wayanad, mein Hauptaufenthaltsort




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