Freitag, Dezember 25, 2015

Indien: Rajasthan


Rajasthan liegt im Nordwesten Indiens und ist ein Wuestenstaat. Hier bewegt man sich meist auf ausgetretenen Touristenpfaden und das zu recht: Es gibt eine unglaubliche Menge an Sehenswuerdigkeiten. Vor allem sind das Festungen, Palaeste und Tempel. 

Los ging es in Jodhpur. Die Stadt wird auch die "blaue Stadt" genannt, weil die Haeuser indigofarben getuencht sind, das soll gegen Insekten und die Hitze helfen. Ueber der Stadt trohnt das riesige Meherangarh Fort mit seinem sehenswerten Museum und gigantischer Aussicht bei Sonnenuntergang.

Nach einer langen Fahrt im Bus bin ich anschliessend in Jaisalmer gelandet. Die traegt den Beinamen "goldene Stadt", weil sie aus gelbem Sandstein gebaut wurde. Die Haeuserfasaden sind reich verziert, manchmal steht man einfach mit vor Staunen offenem Mund da. Ausserdem gibt es ein paar wunderschoene Jain-Tempel.

Nach zwei Tagen in Jaisalmer ging es dann nach Udaipur, wo ich gerade im Internet Cafe sitze. Die Stadt hat noch keine farbigen Beinamen, ist aber auch sehr schoen. Sie liegt idyllisch an zwei Seen, umgeben von Bergen in frischer Luft und hat einen grossen aber uninteressanten Stadtpalast zu bieten. Hier wurde ein Teil von James Bond "Octopussy" gedreht, den Film gibt es abends in fast jedem Backpacker-Cafe am See zu sehen.

Ganz in der Naehe (Tagesausflug) steht die Bergfestung Kumbalgargh, ein imposantes Teil mit einer 36km langen Mauer. Angeblich die zweitlaengste Mauer nach der chinesischen, aber mit Superlativen ist man in Indien schnell bei der Hand, ob das wirklich so ist weiss ich nicht.

Groesstes Highlight in der Naehe von Udaipur ist aber der Jain-Tempel in Ranakpur. Die Jains sind zwar eine verschwindend kleine religioese Minderheit, aber die Tempel sind absolut kunstvoll. Die Jains sind konsequente Vegetarier: es wird nicht nur kein Tier gegessen, auch Wurzelgemuese wird verschmaeht weil bei der Ernte Wuermer etc. getoetet werden koennten. Die strengen Jains fahren kein Auto (auch dabei sterben Insekten auf der Windschutzscheibe) und tragen einen Staubwedel mit sich, mit dem sie den Weg vor sich saeubern damit sie nicht versehentlich eine Ameise zertreten.

Hier in Udaipur ist im Moment Hochsaison, deshalb habe ich kein eigenes Zimmer mehr bekommen sondern bin in einem Hostel in einem 8er Schlafsaal gelandet. Das hat aber auch seine Vorteile: fuer die Tagestour nach Kumbalgargh und Ranakpur war schnell Begleitung gefunden und an Heiligabend war Party auf der Dachterasse. Da auch zwei Spanierinnen mit Hostel wohnen und wir alle gemeinsam gekocht haben gab es Tortilla Espanola - yamyam ! Es haette nur noch vino tinto gefehlt, aber die indische Ausgabe von Rotwein ist mit das Grausamste was ich je getrunken habe, deshalb lieber nicht.

Morgen Abend geht dann weiter nach Bundi, vorletzte Station in Rajasthan und dann fliege ich von Jaipur (genannt die "rosarote Stadt") nach Bangalore in den Sueden Indiens. Da duerfte es waermer sein, abends ist es hier naemlich schon ganz schoen schattig. Rajasthan gefaellt mir gut, ich muss aber sagen dass mich im Gegensatz zum Nordosten, Nepal und Bodhgaya kein Wehmut befallen wird wenn ich weiterziehe. Dafuer ist es fuer meinen Geschmack doch etwas zu touristisch und die Leute sind im Allgemeinen auch etwas anstrengend. So, jetzt Bilder - dieses Mal sehr architektur-lastig:


Das Meherangargh Fort in Jodhpur

Blick vom Fort auf die "blaue Stadt"

Jodhpur: Mausoleum fuer einen verblichenen Maharadscha, im Hintergrund das Fort

Palast in Jodhpur

Jaisalmer - Aussicht von der Dachterasse meines Guesthouses

Jaisalmer - kunstvoll gearbeitete Hausfasade

Jaisalmer: Blick vom See auf die goldene Stadt

Jaintempel-Detail

Udaipur

Udaipur - Sonnenuntergang am See

Die Mauer vom Kumbalgargh Fort - 36km wuchtiger Stein

Decke im Jaintempel von Ranakpur

Ranakpur Jaintempel

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