Mittwoch, Januar 20, 2016

Indien: Kochi, Backwaters, Varkala und letzte Worte


Fuer mich sind die letzten Stunden dieser Reise in Indien angebrochen. Die letzten Tage habe ich nochmal ein bisschen auf die Tube gedrueckt: Zuerst habe ich Kochi besucht, eine nette Hafenstadt im Sueden Keralas. Beherrscht wurde sie abwechselnd von den Portugiesen, Hollaendern und Englaendern und jeder hat hier ein paar architektonische Ueberbleibsel zurueckgelassen. Es gibt mehrere Kirchen, eine Synagoge, einen hollaendischen Friedhof und ein Haus in dem angeblich Vasco da Gama mal gelebt hat. Die Stadt ist sehr touristisch, aber durchaus einen Besuch wert.

Weiter mit dem Zug ging es Richtung Sueden und zu den sogenannten Backwaters. Das ist eine von Seen, Fluessen und kleinen Kanaelen durchzogene Wasserlandschaft mit tropischer Vegetation. Die Kanutouren, die ich auf Munroe Island gemacht habe waren unvergesslich schoen. Einmal zum Sonnenaufgang und einmal zum Sonnenuntergang, zwei voellig unterschiedliche Erfahrungen und einfach nur wundervoll. Ich bin mit zwei Neuseelaenderinnen vom Besitzer des Homestays in seinem Kanu durch die Kanaele gefahren worden, habe viele Tiere gesehen, den Menschen bei der taeglichen Arbeit zugeschaut und die Landschaft genossen.
Nach der Sonnenuntergangs-Tour sind wir zum oertlichen Tempel wo gerade ein Fest war und hunderte Kerzen entzuendet wurden.Und dann gab es sogar noch ein Feuerwerk. Das war wirklich nicht von schlechten Eltern und haette ich so gross in Indien nicht erwartet. Ich habe gerade noch zu den beiden Kiwis gemeint, dass ich nicht die Sicherheitsstandards des Raketen wissen moechte, da ging auch schon eine am Boden statt in der Luft hoch und flog ins Publikum. Geschrei und Massenpanik waren die Folge, dann erleichtertes Gelaechter. Nix passiert ausser ein paar verlorenen Handys, Brandflecken in den Saris und Hoerschaeden. Das haette auch ins Auge gehen koennen.

Am naechsten Tag sind wir weiter nach Varkala - Strandleben. Meine Kamera hatte leider nach der ersten Kanutour den Geist aufgegeben, deshalb kann ich davon keine Bilder liefern, also nur soviel: Rote Felsen, die steil zum Meer abfallen, davor ein breiter weisser Sandstrand. Die Felsen gesaeumt von Palmen,  Souvenirstaenden und Strandcafes. Trotz ein paar Pauschalurlaubern ein Ort in dem vor allem Rucksacktouristen abhaengen und Bob Marley und Trance-Klaengen lauschen. Mit anderen Worten: ein Tag reicht :-)

Und dann ging es fuer mich zurueck in einem ueberfuellten Zug nach Kochi und hier sitze ich jetzt und bin dankbar fuer den Deckenventilator. Dankbar bin ich auch fuer das unglaubliche Privileg so eine Reise gemacht haben zu duerfen und den vielen Menschen die sie ermoeglicht haben. Das kann man nicht in Worte fassen. Ich freue mich aber auch wieder auf daheim, aufs Laufen im Wald und auf dem Niederwerth, auf die Arbeit, auf Spanischunterricht. Am meisten freue ich mich aber auf die Leute und damit bist DU gemeint :-)


Chinesische Fischernetze in Kochin. Um sie zu bedienen werden 3-4 Personen benoetigt

In den Backwaters


Die beiden haben Schlamm gesammelt, der z.B. zur Befestigung des Grundstuecks benoetigt wird

Der Eisvogel heisst hier Kingfisher, genauso wie das glycerinhaltige Nationalbier


1 Kommentar:

  1. Du scheinst wirklich eine erfahrungs- und erlebnisreiche Zeit in Indien gehabt zu haben; es ist schön zu lesen. Es war klasse, Dich im "Retreat" kennengelernt und in Kochi wiedergetroffen zu haben. Auch unsere Reise ist seit gestern vorbei und ich teile deine Eindrücke von Indien. Leb dich gut in Deutschland ein!

    Liebe Grüße,
    Marcel

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